Wednesday, August 26, 2009

Es plaetschert so vor sich hin...

...den Sommer mein ich. Die letzten Tage passierte hier in Happyville nicht viel ausser dem Beklopptentag am Sonntagnachmittag, dem wir zum fischen aber gerade noch entfliehen konnten. Mussten uns ja schon den Samstag-nachmittag mit Getoese um die Ohren schlagen. Aber es musste auch mal bei uns Ordnung gemacht werden. Ich glaube die Nachbarn nahmen das als Auftakt, denn es liefen bestimmt mehr als 10 Raseenmaeher, Leafblower, Weed Whacker und was weiss ich noch alles. Dann war Ruhe. Am Montag wurstelte ich im Garten herum und erntete wiedermal eine handvoll Tomaten von den "falschen" Pflanzen. Gestern schuettete es wie aus Eimern, einmal, und das den ganzen Tag. Und heute ist es kuehler, obwohl 7 Sonnen scheinen. Man merkt dass es dem Ende der Sommerferien zugeht. Die Kinder in unserer Strasse werden nach 3 Monaten Hausgefaengnis wieder Sonnenlicht sehen auf dem Weg zum Schulbus. Und wir werden uns ueberlegen wie wir noch ein paar Tage Urlaub einschieben koennen.

Thursday, August 20, 2009

Veraenderungen

Seit wir in USA leben, haben wir unsere Tageszeitung imer nachmittags geliefert bekommen. Wir haben uns zwar gewundert, aber nicht weiter darueber nachgedacht warum diese nicht wie in Deutschland morgens ausgetragen wird. Dann sind wir dahinter gekommen dass viele Jugendliche den Job des Carriers haben und sich somit Taschengeld verdienen. Nach einer Weile haben wir bemerkt dass die Jugendlichen nicht wie man im Film sieht zu Fuss oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, sondern von einem Erwachsenen im Auto herum gefahren werden. Am Haus angekommen, fliegt eine Autotuer auf, jemand schmeisst die Zeitung in den Hof oder auf die Treppe. Das sind dann die schlampigen Austraeger, was natuerlich als Endresultat zu Problemen fuehrt. Ordungsgemaess muss die Zeitung in einer Schutzhuelle stecken und in den dafuer vorgesehenen Kasten der Zeitungsfirma gesteckt werden, oder einem Ort der Wahl des Kunden. Mit der Zeit wurde auch die Option abgeschafft ganze Zeitungsbuendel dem Auslieferer nach Hause zu bringen, damit dieser dann am Nachmittag nach seinem regulaeren Job die Zeitung austragen kann. Natuerlich sehr bequem fuer Eltern die ihre Kinder fahren. Nun musste jeder Fahrer bisher am fruehen Nachmittag die Zeitung in der Druckerei oder Sammelstelle selbst abholen, zum Leidwesen einiger. Fuer die Zukunft wird das ganz anders aussehen, will man eine Paper Route beliefern, muss man wochentags die Zeitungsbuendel fruehmorgens ab 3am selbst abholen bei der Verteilerstelle und diese dann ordnungsgemaess in einem gewissen Zeitraum ausliefern. Das heisst, Leute die Paper Routes als Zusatzeinkommen am Nachmittag gemacht haben, werden ihren Job wohl oder uebel verlieren. Und somit haetten Jugendliche auch nicht mehr die Moeglichkeit sich etwas dazu zu verdienen weil sie ohne Auto erst gar nicht in die Verteilerstellen kommen. Somit nimmt man den Menschen die letzte Chance auf ein Einkommen wo das Land soundso in einer Wirtschaftskrise steckt.

Tuesday, August 18, 2009

Dienstag

Heute habe ich mich an etwas gewagt, das haette ich mir auch nie traeumen lassen. Ich habe zum ersten mal Weisskraut gekocht! Nun bin ich ja kein Krautesser, und habe mich immer dagegen gewehrt Gerichte zu kochen, die ich nicht gern esse, oder nicht riechen kann. Man erinnere sich an die Zierde auf der Terrasse, einen Monsterkohlkopf. Den habe ich heute abgechnitten, nein korrigiere, "abgehackt", und durchgedrehtes Weisskrautgemuese davon gekocht. Geplant waren 2 verschiedene Gerichte, aber da der Krautkopf nur 1 kg auf die Waage brachte, konnte ich mir das zweite Gericht abschmatzen. Eigentlich hat alles ganz gut geklappt, auch wenn das durchdrehen mit dem Fleischwolf eine riesen Sauerei war. Dabei habe ich dann total vergessen ein Bild zu machen. So ein Mist! was war ich doch heute Mittag Stolz auf mich! Es hat gar nicht mal so uebel gerochen und meine bessere Haelfte hat sich ueber den ganzen Topf hergemacht!!! Also hat sich der Aufwand gelohnt, aber dauernd mioechte ich das nicht machen, da koch ich lieber 2 verschiedene Gerichte zur gleichen Zeit wie z.B. heute fuer mich gefuellte Paprika.

Antworten

Man hat mich gefragt ob ich eigentlich noch merke dass ich nur noch am rummosern bin und ob mir ueberhaupt etwas gefaellt... Dazu hole ich mal gaaanz weit aus. Also, natuerlich merke ich dass ich am rummeckern bin. Es ist ein Umstand der sich nicht vermeiden laesst. Nicht nur ich bin am meckern, sondern mein Mann auch. Das soll aber nicht heissen dass es uns in USA nicht (mehr) gefaellt. Im Grunde genommen sind wir mit unserer Nachbarschaftlichen Situation sehr frustriert und wuerden dies lieber gestern wie morgen aendern, aber das scheint ein etwas schwierigeres Problem zu sein. Da wir die Gesetze nicht gemacht haben, und jeder heutzutage macht was er will, haben wir da mehr oder weniger verloren. Vor Jahren als wir herzogen, war alles noch anders und wir hofften auf ein laengerfristiges nachbarschaftliches Verhaeltnis. Die dazu passenden Nachbarn aber kauften andere Immobilien und zogen weg, waehrend die Neighbours out of hell einzogen. Mein Mann und ich sehen aber auch nicht ein dass wir klein beigeben sollen, unser dreiviertel renoviertes Haus aufgeben sollen und wegziehen sollen, bloss weil uns der Zirkus drumrum den letzten Nerv raubt. Nun ist es ja so mit einem Blog ueber das taegliche Leben, dass andere Leser nur tolle Erlebnisse und Erfolge lesen wollen. Das Leben ist aber kein Zuckerschlecken und wir haben schon lange die rosarote Brille abgenommen und sehen die Dinge wie sie sind, und nicht wie sie andere Leute gern wollen. Man muss auch mal in der Lage sein und dem Rest der Welt negative Erfahrungen daarlegen, anstatt jeden Tag von Sonne, Palmen und Strand und Friede, Freude, Eierkuchen zu schreiben. Denn so ist es absolut nicht hier im Dairyland. Leute denken meist bloss weil man ausgewandert ist, lebt man im Paradies und es kann einem absolut nichts passieren. Wir haben seit unserer Auswanderung Hoehen und Tiefen erlebt, Krankheit und Gesundheit haben sich abgewechselt, sowie Jobs und Karriere. Derzeit hat uns auch die Realitaet zur Rezession eingeholt und tief getroffen. Das muss man auch mal sagen. Viele Leser bekommen davon naemlich nichts mit. Sie wollen damit auch nicht belastet werden und schon gar nicht vom Unglueck oder Pech anderer lesen. Uns wird dazu immer so schoen nachgesagt dass wir ja die Wahl hatten und in D haetten bleiben koennen. Nun wuerde ich ja gerne nur tolles schreiben, von unserem Leben (im Moment passiert nicht viel), von unserem Garten (die Ernte war eher bescheiden), von Freizeit (ham wir Freizeit?) und Ausfluegen (kommen wir eigentlich dazu ueberhaupt?), bzw. Urlaub (koennen wir uns gar nicht leisten im Moment). Aber es gibt nichts besonderes. Wuerde ich das negative weglassen, waere dieser Blog ganz schoen langweilig und ich wuerde nur sporadisch hier reinschreiben. Meinen Frust auf meinem eigenen Blog rauszulassen, hilft mir oft ueber unangenehme Situationen hinweg. Ich muss mich eigentlich gar nicht deswegen rechtfertigen. Ich kann hier rants reinschreiben so viel ich will. Dann sieht man auch mal dass ich ein Mensch mit einem Gefuehl bin und nicht halbtot vor mich hinvegetiere. Das Leben ist nicht rosarot und ich habe nicht jeden Tag Erfolgserlebnisse zu verbuchen. Tief in meinem Innern moechte ich alles hinschmeissen, mich auf eine lange Reise begeben und jeden Tag posten wo ich angehalten habe in Wisconsin, dass ich um den Lake Winnebago oder Michigan gefahren bin, oder gar die Faehre benutzt habe nach Michigan, fischen und wandern war oder Staedte besucht habe, oder einfach in einem Cottage mich wochenlang erholt habe. Dazu muesste ich dementsprechend verdienen und mir frei nehmen koennen wann ich will. Diese Grundlage ist uns nicht gegeben. Leider. Aber wir arbeiten dran. In der Zwischenzeit werde ich weiterhin schreiben was uns/mich bewegt, auch wenn Leser sich daran stoeren und vieles gar nicht nachvollziehen koennen, weil sie fuer sich das perfekte Leben gefunden haben. Wir wuenschen allen Lesern nur das Beste, vor allem beste Gesundheit hier in USA, krisensichere Jobs, ueberdimensionales Einkommen, die liebsten und besten Nachbarn und endlosen Urlaub!

Monday, August 17, 2009

Monday out of hell

Es ist August und manche Leute muessen sich unnoetig Arbeit machen anstatt den Sommer zu geniessen. Nachdem mein toller Muffintop Nachbar heute Morgen seinen Hot Tub in der Garage repariert bekam, kann er jetzt wieder an seinem freien Tag in der lauwarm seuchten Bruehe liegen und das Radio dudeln lassen von 7 in der Frueh bis 11 Uhr abends, auch wenn er zwischendrin auf der Couch liegt oder Besorgungen macht. Klasse. Auf der anderen Strassenseite machten wir den Sonnentanz vor ein paar Monaten weil die ganze Baggage ausgezogen ist! Gottseidank kann man da nur sagen, denn urploetzlich keine Baumaschinen hin und her, keine Trucks, Bagger und was weiss ich noch alles bis spaet in die Nacht in der Einfahrt oder auf der Strasse. Jetzt kriegen sie das Haus nicht weg und machen sich an einem Projekt nach dem anderen zu schaffen um ja die Property zu verschoenern - zum Leidwesen der Nachbarschaft die sich den Krach den lieben langen Tag anhoeren muss! Womit haben wir das verdient?

Wednesday, August 12, 2009

Mittwoch

Es ist Mittwoch, 3 Tage nach dem Beklopptentag...und ich rege mich schon wieder (oder isses immer noch?) auf. Ich hoere jetzt schon 3 Tage das Gebrumme eines Rasenmaehers. Oder hat der vielleicht Junge gemacht??? Gestern Abend war es so arg dass ich vor dem PC sass und eine Rock CD nach der anderen einschob um das bloede Geraeusch auszutoenen, man wird ja scheckisch mit der Zeit. Ich kann jetzt Heroes del Silencio auswendig...Manche Leute werden warscheins denken ich habe sie nicht mehr alle an der Waffel, aber c'mon, man kann heimkommen wann man will, the humming of the United States ist nicht zu verkennen. Das ist der Nachteil wenn man auf einem "Kaff" wohnt und ein "Citylot" hat und 25 andere auch. Man kann nicht abschalten und unser Haus ust auch nicht schalldicht (zu doof aber auch), ausser einer Droehnung Rock ist da nichts zu machen. Zu gern wuerde ich die City Ordonanz selbst in die hand nehmen und Strafzettel austeilen, aber hier ist man ja mit anderen "wichtigeren" Dingen beschaeftigt. Andere Geraeusche des taeglichen Lebens stoeren mich jetzt nicht so besonders, oder sagen wir mal so, sie stoeren mich eigentlich gar nicht im Vergleich. Wenn ich auf meiner Terrasse aushaenge oder esse, regt mich der Truck traffic auf der 55 ueberhaupt nicht auf im Gegensatz zu Mike, den nervts. Wenn man mich auf die Palme bringen will braucht man bloss mit einem Rasenmaeher winken. Ich kann das knirschen der Raeder in einem Driveway 3 Strassen weiter schon hoeren! Also wenn ich eines Tages in der Klappsmuehle lande, dann nur deswegen! Ich kann nicht abwarten bis ich 7 ganze Tage am Lake Manistique verbringen kann! Das Wasser nur fussweit von meinem Cottage entfernt und absolute Stille! Aber da ist auch noch der Winter dazwischen. Denn der hat auch seine Vorzuege. Vor Jahren ist mir das gar nicht so bewusst gewesen und ich habe nur die Kaelte und Laenge des Winters verflucht, aber mittlerweile warte ich regelrecht darauf dass es schneit und kein Rasen gemaeht werden muss. Klar, da laufen snow blowers in der Nachbarschaft, aber das macht keiner gern und nicht jeder Depp hat einen! Geniale Sache!

Sunday, August 9, 2009

Heute ist Beklopptentag

Es sind 103 Grad Fahrenheit! Unsere bekloppten nachbarn alle um die Reihe rum maehen schon seit Stunden den Rasen, trimmen die Bordsteinkanten, haben den Staubsauger laufen und machen bei DER HITZE sauber! Da muss man doch total bescheuert sein, oder??? Also mich braechte heute nichts, rein gar NICHTS vors Loch!!! Wir sind die EINZIGEN Grundstuecksbesitzer in unserer Strasse, deren Rasen HEUTE nicht gemaeht werden muss! Das ist mir voellig unverstaendlich wie man bei der Hitze und schwuele den Rasen maehen kann oder sich koerperlich betaetigen kann. Dabei ist es schon seit Wochen so mild, nur in den 70igern und angenehm zum draussen hocken. Und heute maeht das ganze bekloppte Volk den Rasen! Warscheins hat die Hitze und Schwuele den allen das Hirn verbrannt. Und unser Nachbar auf der linken Seite ist jetzt fertig mit maehen und den Dreck in unserem Hof liegen lassen, jetzt "kratzt" er mit der Schaufel das Unkraut aus den Ritzen in seinem Hof und als naechstes wird der Staubsauger/Hochdruckreiniger stundenlang laufen und in der Ferne brummt ein Rasenmaeher...Ich glaube das maehen wird morgen hier verboten...Oder warum sind die alle drauf und dran? Gibts denn zum Geier nichts anderes zu tun??? Manchmal befaellt uns der Gedanke einfach alles hinzuschmeissen und woanders hinzuziehen...

Saturday, August 8, 2009

Kirschen

Vor ein paar Tagen gabs Kirschen beim Lebensmittelhaendler meines Vertrauens, und ich habe fuer ein paar Pfund zugeschlagen. Aus einem Teil habe ich dann einen Obstboden belegt. Die Form dazu fand ich diesen Montag zufaellig bei Goodwill fuer 1$. Zusammen mit der Ausbeute auf dem Bild. Waehrend dieser Obstboden in "meiner" alten Form die meine Mutter schickte, auch superb geworden ist. Hatte mir extra eine Obstbodenform zugelegt als wir in die USA zogen, mit der mir nie ein Boden gelang. Hier habe ich nun 2x den Beweis in 1 Woche dass es nicht an mir, dem Mehl oder der Altitude gelegen hat, sondern nur an der daemlichen Backform! Dann traute ich mich an ein Kunstwerk fuer sich: Kirschmarmelade! Hab ich zum 1. mal selber gemacht, mit einem ganz einfachen Rezept aus dem Internet. Heute haben wir ein Glas schon aufgemacht, und ich muss sagen, dafuer dass ich kein Kirschmarmelade Esser bin, schmeckt sie gar nicht mal so uebel und gelierte auch wunderbar! *ganzstolzaufdieschulterklopft*