Friday, July 30, 2010

Arschkarte

Ich weiss nicht wieviele Jahre wir das noch ertragen muessen dass am Nachbarhaus gearbeitet wird zu jeder Tages-oder Nachtzeit, Sommer wie Winter, Regen oder Sonnenschein, und egal ob im Haus oder aussen, die Musik muss immer dabei plaerren um den Werkzeuglaerm zu uebertonen.
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Nun koennen wir ja verstehen dass der Besitzer des Hauses renovieren moechte, es ist auch noetig, aber er tut halt so als sei er ganz allein auf der Welt und nimmt weder auf die Nachbarn Ruecksicht, noch darauf wieviel Uhr es ist oder ob Wochenende ist und die Leute ihre Ruhe haben wollen. Er braucht ja keine Ruhe, kann sich anscheinend auch nicht in seinem eigenen Haus aufhalten in einem anderen Ort, denn dieses Haus nebenan gehoert ihm zwar, ist aber vermietet. Und das ausgerechnet noch an seinen Bruder, der genauso ruecksichtslos ist und weder Anstand noch manieren hat.
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Unzaehlige Beschwerden bei der oertlichen Polizei haben bisher nichts gebracht, Ruhezeiten gibts hier keine, und wenn faellt einem sogar der Buergermeister des Ortes mit seinen hirnverbrannten Kommentaren und Unverfrorenheit in den Ruecken. Am besten waere es die Bude zu verkaufen, aber das ist keine Option, schon gar nicht bei der derzeitigen Marktlage wo jeder Hunz und Kunz sein Haus verkaufen will, bzw. jedes dritte Haus zwangsversteigert wird. In anderen Worten, mit der Wahl des Hauses und der Nachbarschaft haben wir die Arschkarte gezogen. Ich moechte bloss noch rennen.
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Ein Ende der Bauarbeiten ist ums verrecken nicht in Sicht, der Nachbar werkelt am haus rum wenns ihm passt, wenn noetig mit staendigen Unterbrechungen, mal ein Stuendchen weg dann wieder weiter haemmern und ausgerechnet wenn wir heimkommen gehts dort drueben erst richtig rund, so als ob die das riechen wenn wir auf dem Heimweg sind. Andererseits koennen wir auch nicht dauernd woanders die Zeit totschlagen, bzw. an den Wochenenden immer am Lake hocken wo auf uns auch Arbeit daheim wartet.
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Wir waren so froh uns am Lake Manistique erholen zu koenne, aber lange hats echt nicht angehalten. Ausserdem wurde laut Nachbarn in unserer Abwesenheit natuerlich nichts gearbeitet. Haben wir einen Tag frei, koennen wir noch nicht mal ausschlafen, entweder laufen zig Rasenmaeher an einem Stueck, oder der Nachbarsdepp haemmert und saegt und laermt am Haus, oder wir koennen uns noch nicht mal auf die Terrasse hocken weil das Radio im Driveway oder in der Garage mit offenem Tor natuerlich so laut plaerrt dass man sein eigenes Wort nicht mehr versteht. Allerdings ist es laut Polizei nicht soo laut dass man es verbieten koennte. Ausserdem mussten wir uns schon paarmal sagen lassen dass vorbeifahrende Zuege und Strassenverkehr wesentlich lauter waeren...na dann, wissen wir ja Bescheid. Es scheint als seien alle anderen taub ausser uns. Den Strassenverkehr und die Transportzuege koennen wir nicht verbieten und sie stoeren uns auch nicht in dem Sinn weil der Laerm nicht staendig und stetig ist, Nachbars Werkeleien dagegen schon. Wer Nachbarn wie diese hat, der braucht keine Feinde.

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